Selbstständigkeit? Diese 5 Fragen solltest du dir stellen.

Autor: David

Die Selbstständigkeit hat viele Vorteile, die ein Studium nicht mit sich bringt. Aber sich als Freischaffende:r zu etablieren – das erfordert Zeit und Durchhaltevermögen. Umso überlegter soll der Schritt in die Welt des Freelancens sein. Deshalb: Hier sind fünf Fragen, die ich mir damals vor diesem wichtigen Schritt gestellt habe.

1. Was für ein Typ bin ich grundsätzlich?

Bin ich eher der Typ für strukturiertes Lernen und Lohnarbeit oder für den Dschungel der Arbeitswelt? Nicht, dass in dieser Frage jemals absolute Klarheit herrschen würde. Doch einigen Menschen liegt es einfach besser, sich ins kalte Wasser der Arbeitswelt zu werfen, als sich in Lerngruppen und Hörsälen zu tummeln. Ob das Schwimmen gelingt, das wird sich zeigen. Manchmal lohnt es sich, Impulsen zu folgen.

2. Welche Art von Unsicherheit bevorzuge ich?

Die Unsicherheit, die mit einem Studium einhergeht, ist oft gross. Es ist nicht klar, ob man sich nach fünf Jahren im Hörsaal überhaupt in die Arbeitswelt integrieren kann. Und ob man sich dort auch wohl fühlt. Aber: Mit dem Freelancen wird nicht alles einfach gut. Vielmehr entscheidet man sich für eine ganz andere Art von Unsicherheit. Es stellen sich neue Fragen und die sind nicht weniger existentiell: Wird die Kundschaft kommen? Wie gehe ich mit Auftragsflauten um? Wie kann ich mir meine Zeit selber einteilen?

3. Wie bündle ich meine Energie?

Der springende Punkt für mich war: Der Unsicherheit des Freelancens konnte ich mich mit Engagement und positiver Einstellung gegenüber mir und meiner Arbeit entgegentreten. Also entschied ich mich dafür, mich durch den Dschungel der Arbeitswelt zu schlagen. Wichtig: Sich mit Haut und Haaren etwas zu widmen, entspricht nicht nur mir, es liegt generell im Naturell der Freischaffenden.

4. Möchte ich Geld verdienen oder lernen?

Naja, das ist nicht unwichtig: Das Studium ist für die meisten Menschen eine prekäre Zeit. 7er-WG statt eigene Wohnung, Schulbücher im Regal anstatt anständige Schuhe an den Füssen, M-Budget-Nudeln statt Essen im angesagten Quartierrestaurant. Nicht, dass Freelancen geradewegs in den Reichtum führen würde, im Gegenteil. Doch man verkürzt die Zeiten des klösterlichen Verzichts deutlich, wenn es irgendwann zu laufen beginnt.

5. Bringe ich das alles unter einen Hut?

Jobs akquirieren, Offerten schreiben, das Studio putzen, Buchhaltung machen, sich selber im Markt anpreisen, Netzwerke knüpfen, die Konkurrenz kennen, auf der Höhe der Zeit sein mit meiner Arbeit. Freelancen erfordert sehr viele unterschiedliche Skills, die man früher oder später erlernen und unter einen Hut bringen muss. Schaffe ich das?

6. Könnte ich auch beides gleichzeitig machen?

Schlussendlich gibt es noch die Kombination vom Freelancen und Studium: Wer die nötige Selbstdisziplin mitbringt, kann durchaus tagsüber Anatomie-Vorlesungen besuchen und abends Flyer für Vernissagen gestalten. Ein kreativer Ausgleich zum Statistik-Büffeln passt für einige ganz gut und man schafft sich zwei Standbeine. Doch klar ist auch: Es ist ein energieraubender Weg, der viel Selbstdisziplin erfordert.


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