7 Sätze, die ich als Freischaffender nicht mehr hören kann

Autor: David

Unter Musiker:innen hat vor einiger Zeit ein Inserat die Runde gemacht: Ein kleines Restaurant auf dem Land sucht Bands. “Wir können zwar keine Gage anbieten”, heisst es im Text, “aber wenn die Musik bei unseren Gästen ankommt, sind auch Konzerte an den Wochenenden denkbar.” Das Inserat schliesst mit dem Satz: “Wenn Sie also bekannt werden möchten, melden Sie sich bitte bei uns.”

Dieses unverschämte Inserat bringt es sehr gut auf den Punkt, in welcher Position sich Freelancer:innen manchmal befinden. Und welche Frechheiten sich Kund:innen herausnehmen, wenn sie nur genug dreist sind. Mit ähnlichen Erfahrungen sind nicht nur Bands oder DJs vertraut, sondern auch Texter:innen, Grafiker:innen oder Fotograf:innen.

Klar, das ist alles etwas zugespitzt und selten sind Anfragen wirklich auf diese Weise unverschämt. Aber trotzdem gibt es Sätze, die hängen Freelancenden, je mehr sie diese hören, zum Hals heraus. Hier sind sieben davon:

1. Das Antwortschreiben beginnt mit dem Satz: «Danke dir, deine Entwürfe sind zwar wirklich toll, aber wir gehen nun doch in eine andere Richtung…»

2. Oder natürlich der: «Wir haben deine Entwürfe in unserem Freundeskreis und in der Familie herumgezeigt und folgende Feedbacks bekommen…»

3. Auch sehr verbreitet ist dieser nervigste aller nervigen Einstiegssätze: «Leider, leider haben wir wirklich sehr wenig Budget…»

4. Nachdem die Offerte bereits eingereicht ist: «Du hast mit Abstand das teuerste Angebot, das wir eingeholt haben…»

5. Ein absoluter Klassiker, der leider sehr verbreitet ist: «Wir vertrauen dir in dem, was du machst voll und ganz.» Und nach der Sichtung des Entwurfes kommt eine Liste von sehr konkreten Änderungen – und die Äusserung, dass man sich das etwas anders vorgestellt hatte. Ein absoluter Klassiker.

6. Manchmal kommt eine subtile Form von Geringschätzung in einer kleinen Frage zum Ausdruck: «Kann man wirklich vom Texten/Fotografieren/Gestalten leben?»

7. Und schliesslich die Grussformel: «Wir werden uns gegebenenfalls wieder bei Dir melden…»

Eine Band hat übrigens richtig auf das Inserat des kleinen Restaurants reagiert: “Wir sind eine Gruppe Musiker, die in einem recht grossen Haus wohnt”, schrieb sie in einer Antwortmail. Nun suche die Band ein Restaurant, das gelegentlich bei ihnen Catering machen wolle. “Wir haben zwar kein Geld, aber wenn ihr Essen schmeckt, können wir das bestimmt regelmässig machen.” Denn: Das wäre das eine gute Reklame für das Restaurant.