6 Skills, die du als Selbständige:r brauchst

Autorin: Nicole

Selbstständige sind Chefin, Buchhalter, Marketingexperte, IT-Fachperson, Sekretär und Teamleader in Personalunion. Es reicht nicht, dass wir Artikel schreiben, Websites designen, Filme drehen oder Marketingkampagnen planen.

Wer langfristig erfolgreich sein möchte, muss neben seinem Kernfach eine ganze Reihe anderer Jobs mindestens ebenso gut beherrschen oder dermassen viel Kohle verdienen, dass sämtliche Zusatzaufgaben ausgelagert werden können. Doch selbst dann kommst du um einige Fähigkeiten, die jede:r Freelancer:in haben muss, nicht herum:

1. Organisationstalent

Egal, ob du mit Buntstiften einen Wochenplan kritzelst, deine Projekte auf Trello regelst oder den guten alten Kalender nutzt:

Letztlich musst du ein System finden, um sämtliche Abgabedaten im Auge zu behalten, zu wissen, welche Aufgaben in welchem Projekt ausstehend sind, wann du dich mit wem triffst oder telefonisch austauschst, ob die Rechnung für das abgeschlossene Projekt verschickt und schon bezahlt ist.

Tu dir selbst einen Gefallen und probier einige Tools aus, bevor du im Terminchaos versinkst.

2. Zeitmanagement

«Wir brauchen ab morgen jemanden, der zu 80 Prozent auf einem Projekt arbeitet, das vorgestern hätte fertig sein müssen. Bist du dabei?» Solche Anfragen sind völlig normal und kommen meist dann, wenn du eben einen wunderbaren Zeitplan gebastelt hast, der sogar etwas Freizeit beinhaltet hätte.

Gutes Zeitmanagement bedeutet nicht nur, verschiedene Projekte parallel zu managen, sondern vor allem auch emotional in der Lage zu sein, permanent zwischen verschiedenen Aufgaben und Kund:innen hin- und herzuspringen, Prioritäten richtig zu setzen und dabei nie den Überblick zu verlieren.

3. Motivation

Es ist 16 Uhr und eigentlich würdest du am liebsten den Laptop zuklappen. Als Festangestellte:r ist das der Moment, in dem man das Arbeitsfenster auf den oberen zwei Dritteln des Screens geöffnet hat und im unteren Drittel unauffällig auf Newssites surft, Ferien plant oder online shoppt.

Als Selbstständige:r hast du keinen Chef, der dir immer wieder auf den Bildschirm schaut. Umso wichtiger ist es, dass du dich selbst motivieren kannst und kurze Verschnaufpausen nicht zu langen Ablenkungsphasen ausarten lässt.

Tipp: Schreib dir Anfang Woche alle Pendenzen auf. Kämpfst du dich gerade durch ein Motivationstief, schau dir die Liste an und erledige das, was dich am wenigsten stresst.

4. Einfühlungsvermögen

Als Selbstständige:r kommt man meistens von aussen hinzu. Man kennt die Firmenkultur, die Teamdynamik, Strukturen, Gepflogenheiten, Problemstellungen mal besser, mal schlechter – nie aber so gut wie die Festangestellten. Dieses Defizit muss man mit Einfühlungsvermögen und Aufmerksamkeit wett machen.

So müssen Freelancer:innen auch aus der Distanz verstehen, wie die Kund:innen ticken, wie, über welche Kanäle und in welcher Form sie kommunizieren. Hier hilft die Kakadu-Technik: einfach nachahmen.

Deine Kundin slackt lieber als sie mailt. Mach es auch so. Deine Ansprechperson nutzt Emojis, macht Witze und erzählt auch mal von ihrem Wochenende – mach es ebenfalls. Die Nachrichten des Projektverantwortlichen sind höchst formal und überhaupt hörst du nur von ihm, wenn er grössere Einwände hat – dann belästige ihn nicht mit nebensächlichen Einzelfragen.

5. Verhandlungsgeschick

Selbstständigkeit bedeutet verhandeln. Immer und immer wieder. Verhandeln von Honoraren, Verhandeln von Arbeitsbedingungen, Verhandeln von Deadlines. Ein Gefühl dafür zu entwickeln, was deine Zeit und Leistung wert sind und den Dreh herauszubekommen, wie du mit Fingerspitzengefühl und Selbstvertrauen deine Ziele erreichst, erfordert Übung, ist aber essenziell.

6. Grenzen ziehen

Es interessiert niemanden, wenn du einen halben Tag auf Facebook surfst. Es interessiert aber auch niemanden, wenn du jeden Abend und jedes Wochenende arbeitest. Du bist der Boss! Du allein bist für eine gesunde Balance zwischen Berufs- und Privatleben verantwortlich. Umso wichtiger ist es, dass du früh genug lernst, wann es Zeit ist, das Laptop zuzuklappen und dich deinem Leben zuzuwenden. Zum Beispiel jetzt. 🙂